Felgen lackieren wie ein Profi: Schritt-für-Schritt-Anleitung und Tipps

Bordsteinschäden, Streusalz und Rollsplit – Ihre Felgen, einschließlich Stahlfelgen, sind im Alltag zahlreichen Belastungen ausgesetzt, die schnell unschöne Spuren hinterlassen können. Doch bevor Sie über einen teuren Ersatz nachdenken, sollten Sie die Möglichkeit des Felgenlackierens mit einem hochwertigen Felgen Lack in Betracht ziehen. Ein frischer Lack ist nicht nur wesentlich kostengünstiger als der Neukauf, sondern kann auch kleine Schäden kaschieren und somit das Gesamterscheinungsbild Ihres Fahrzeugs deutlich aufwerten.

Zusätzlich zu diesen ästhetischen Vorteilen bietet eine frisch lackierte Felge:

1. Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen
2. Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer
3. Schutz vor Korrosion
4. Die Möglichkeit, durch individuelle Farbgestaltung einen persönlichen Touch zu verleihen
   
   

Durch diese Vorteile wird die Felge nicht nur in der Optik aufgewertet, sondern auch vor Schäden besser geschützt und die Reinigung erleichtert. Mit der richtigen Pflege werden Ihre Felgen so zu einem langlebigen Begleiter für Ihre Autos im Straßenverkehr.

1. Handschuhe, Atemschutz, Schutzbrille
2. Aluminiumspachtel, Universalspachtel
3. Einen flexiblen Spachtel für die Auftragung der Spachtelmasse
4. Schleifpapier, Körnung P80 P120 P240 P400 P600 und P800
5. Schleifklotz oder besser einen Exzenterschleifer
6. Basislack in der passenden Farbe
7. 2K-Klarlack
8. Reinigungsmaterial wie Tücher, Silikonentferner zum entfetten
9. Klebeband (Kreppband)
   
   

Stellen Sie sich vor, Sie haben stundenlang lackiert, nur um am Ende festzustellen, dass sich unter der neuen Farbschicht kleine Bläschen oder Schmutzpartikel verbergen. Um solche Enttäuschungen zu vermeiden, ist die Reinigung der Felgen ein absolutes Muss.

Beginnen Sie mit einer gründlichen Reinigung, um jeglichen Schmutz, Bremsstaub und Ölrückstände zu entfernen. Besonders bei Alufelgen ist es unerlässlich, die Reifen abzuziehen und die Felgen vor dem Lackieren sorgfältig zu säubern. Achten Sie dabei auch auf den Ventileinsatz. Hier setzt sich oft Schmutz fest.

Verwenden Sie für die Reinigung einen hochwertigen Felgenreiniger und stellen Sie sicher, dass die Felge vollständig getrocknet ist, bevor Sie fortfahren.

Andernfalls riskieren Sie, dass sich Feuchtigkeit unter der Lackierung ansammelt und später Blasen bildet. Denken Sie daran, dass selbst kleinste Rückstände zu Unebenheiten im Lack führen können – ein häufiger Fehler, der leicht vermieden werden kann.

Nachdem die Felgen blitzeblank sind, geht es ans Abkleben. Für die Arbeitsumgebung gilt: Je sauberer und besser vorbereitet, desto besser das Ergebnis.

Die Radnabe und die Löcher müssen frei vom Lack bleiben, wenn Sie die komplette Felge lackieren möchten. Die Radnabe können Sie abkleben, für die Schraubenlöcher verwenden Sie Einziehstopfen. Wenn Sie diesen Schritt nicht sauber durchgeführt haben, können Sie zum Schluss die Radnabe mit P80 Schleifpapier vom Lack säubern.

Eine gut beleuchtete, staubfreie und trockene Umgebung ist ideal, um störende Sprühnebel und Schleifstaub zu vermeiden. Zudem sollten Sie nicht die eigene Sicherheit vergessen. Atemschutzmaske, Schutzbrille und Handschuhe sind ein Muss, um sich vor Schadstoffen und Verletzungen zu schützen.

Beachten Sie, dass Sie nur dann gute Arbeit leisten können, wenn Sie sich selbst schützen.

Bei der Auswahl des Lacks stehen Sie vor einer Vielzahl von Optionen. Doch nicht jeder Lack ist gleich. Für Felgen, die starker Beanspruchung ausgesetzt sind, empfiehlt sich ein widerstandsfähiger 2K-Lack.

Solche Lacke sind speziell darauf ausgelegt, den hohen Temperaturen und Belastungen zu widerstehen, denen Felgen ausgesetzt sind. Ein Zweikomponenten-Lack bietet zudem den Vorteil, dass er eine Farbschicht mit einer Klarlackschicht kombiniert, was einen besseren Schutz und mehr Glanz verspricht.

Denken Sie daran, dass der Klarlack nicht nur für den Glanz sorgt, sondern auch als Schutzschicht dient, die den darunterliegenden Lack versiegelt und seine Lebensdauer erhöht.

Neben dem Lack benötigen Sie natürlich noch weitere Werkzeuge und Zubehör. Zum einen ist da das Schleifpapier, das in verschiedenen Körnungen vorhanden sein sollte, um sowohl grobe als auch feine Schleifarbeiten durchzuführen. Eine Spachtel hilft dabei, kleine Kratzer oder Unebenheiten auszugleichen, bevor der Lack aufgetragen wird. Für das eigentliche Lackieren sind dann Sprühdosen oder eine Lackierpistole notwendig, je nachdem, welche Methode Sie bevorzugen.

Die Verwendung von Spraydosen kann bequem sein, erfordert jedoch eine gleichmäßige Handhabung, um das beste Ergebnis zu erzielen. Eine Lackierpistole hingegen ermöglicht eine präzisere Anwendung, benötigt aber auch mehr Erfahrung im Umgang und weitere Werkzeuge wie einen geeigneten Kompressor. Die Anleitung richtet sich eher an den Heimanwender deswegen gehen wir vom Lackieren mit der Spraydose aus.

Der Höhepunkt jedes DIY-Projekts ist der Moment, in dem alles zusammenkommt. Nachdem wir nun die Vorbereitung abgeschlossen und die richtigen Materialien und Werkzeuge ausgewählt haben, ist es Zeit für die eigentliche Lackierung. Dieser Teil des Prozesses erfordert Präzision und Sorgfalt, um ein makelloses Finish zu gewährleisten.

Von der ersten Schleifarbeiten bis zum letzten Pinselstrich mit Klarlack – jede Phase ist wichtig und trägt etwas zum Endergebnis bei.

Das Schleifen ist der erste Schritt, der die Grundlage für alles Weitere legt. Beginnen Sie mit einem groben Schleifpapier, um alte Farbschichten zu entfernen, und arbeiten Sie sich bis zu einem feineren Papier vor, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Schleifen Sie zuerst mit P120, um tiefe Schäden zu glätten, und verwenden Sie dann P240, um feine Schleifspuren zu beseitigen. Anschließend bereiten Sie die felge mit einer P400 Körnung auf die Grundierung vor.

Sollten Sie auf tiefere Kratzer oder Unebenheiten stoßen, kann eine Spachtelmasse helfen, diese auszufüllen. Aluminiumspachtel ist dabei die beste Wahl für solide und formbare Felgenreparaturen. Für kleine Unebenheiten können Sie einen Universalspachtel nehmen. Den sollten Sie auch nicht zu dick auftragen. Wichtig ist, dass Sie zwischen den Schleifvorgängen den Schleifstaub sorgfältig entfernen, um eine saubere Basis für den Lackauftrag zu schaffen.

Nachdem die Spachtelmasse ausgehärtet ist und Sie die Felge mit P400 Körnung vorbereitet haben, folgt die Grundierung. Diese Schicht ist entscheidend für eine gute Haftung des Lacks. Zuvor müssen Sie die Felge nochmal reinigen und entfetten. Tragen Sie die Grundierung 2 mal gleichmäßig dünn auf, um späteres Abschleifen von Unebenheiten zu vermeiden. Sobald die Grundierung nach 24 Std. durchgetrocknet ist, können Sie mit dem Lackieren beginnen, wobei es wichtig ist, den Lack in dünnen Schichten aufzutragen, um Läufer und Tränenbildung zu verhindern.

Bevor Sie den Basislack auftragen schleifen Sie sie Felge mit P600 und P800 Schleifpapier und reinigen Sie die Felge wieder nach dem Vorgang wie bei der Grundierung. Tragen Sie den Basislack in 2 dünnen Gängen auf und achten Sie dabei auf die Ablüftzeiten von ca. 5 Minuten.

Zwischen den einzelnen Lackschichten sollten Sie eine ausreichende Trockenzeit einhalten, bevor die nächste Schicht aufgetragen wird. Dieser Schritt sollte nicht überstürzt werden, Geduld ist hierbei ein wichtiger Faktor, um ein gleichmäßiges und professionelles Ergebnis zu erhalten. Achten Sie auf die angegebenen Trockenzeiten der Hersteller.

Der letzte Schritt in unserem Lackierungsprozess ist das Auftragen des 2K Klarlacks. Dieser verleiht den Felgen nicht nur einen zusätzlichen Glanz, sondern bildet auch eine Schutzschicht, die sie vor Umwelteinflüssen schützt. Für ein optimales Ergebnis sollten zwei Schichten Klarlack aufgetragen werden, wobei die erste Schicht bereits für einen guten Glanz sorgen sollte.

Nachdem der Klarlack aufgetragen wurde, muss die Felge ausreichend Zeit zum Trocknen haben. Empfehlenswert sind mindestens 24 Stunden, bevor Sie die Reifen wieder aufziehen und die Felge aufs Fahrzeug montieren, um sicherzustellen, dass der Lack vollständig aushärtet und keine Beschädigungen erleidet.

Jedes Projekt hat seine Kniffe, und beim Felgen lackieren gibt es einige Tipps und Tricks, die den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Ergebnis ausmachen können. Von der richtigen Vorbereitung der Arbeitsumgebung über die Wahl der Materialien bis hin zur Technik des Lackauftrags – jedes Detail zählt und kann Ihre Arbeit verbessern.

Um häufige Fehler im Lackierungsprozess zu vermeiden, ist es wichtig:

1. Eine staubfreie Umgebung zu schaffen
2. Auf die richtigen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen zu achten
3. Den Lack in mehreren dünnen Schichten auftragen, um zu dicke Lackschichten und Tränenbildung zu vermeiden
4. Die Kompatibilität von Grundierung, Farblack und Klarlack zu beachten, um die Haftung und Langlebigkeit der Lackierung zu gewährleisten.
5. Universalspachtel sollte nur dünn aufgetragen werden, um kleine Unebenheiten auszugleichen, ohne die Oberfläche zu überladen.
   
   

Wir haben nun den gesamten Prozess des Felgenlackierens durchlaufen, von den ersten Vorbereitungen bis hin zur Pflege des Endprodukts. Es ist ein Prozess, der Geduld, Präzision und Hingabe erfordert, aber die Ergebnisse sind es wert.

Ob Sie sich für die klassische Lackierung oder die modernere Pulverbeschichtung entscheiden, die Aufwertung Ihrer Felgen wird nicht nur das Erscheinungsbild Ihres Fahrzeugs verbessern, sondern kann auch dessen Wert erhöhen.

Mit den richtigen Werkzeugen, Materialien und Techniken können Sie Ergebnisse erzielen, die nicht nur Sie, sondern auch andere bewundern werden. Nehmen Sie sich die Zeit, es richtig zu machen, und genießen Sie die Fahrt mit Ihren wie neu aussehenden Felgen!

Neben dem traditionellen Nasslackieren gibt es auch modernere Verfahren, wie die Pulverbeschichtung, die als langlebige Alternative immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Dieses Verfahren ist nicht nur widerstandsfähiger gegenüber Kratzern und Abrieb, sondern gilt auch als umweltfreundlicher, da es ohne flüchtige organische Verbindungen auskommt. Besonders bei Leichtmetall Felgen ist die Pulverbeschichtung eine hervorragende Wahl.

Zudem ist die Pulverbeschichtung in der Anwendung effektiver, da oft eine einzige Schicht ausreicht, um eine hochwertige Oberfläche zu schaffen. Unsere Felgen werden immer mit einer zusätzlichen Schicht Pulverklarlack versiegelt um die Lebensdauer und die Haltbarkeit der Pulverbeschichtung deutlich zu erhöhen.

Die Kosten für eine Felgen Pulverbeschichtung können je nach Größe der Felgen und Umfang der Dienstleistung variieren, liegen aber in der Regel höher als bei einer herkömmlichen Lackierung. Dies ist vor allem auf die aufwendigere Technik und das Material zurückzuführen.

Es lohnt sich, Preise zu vergleichen und nach einem Fachbetrieb mit guter Bewertung zu suchen, um sicherzustellen, dass Sie eine hochwertige Beschichtung erhalten.

Was die Pflege betrifft, so sind pulverbeschichtete Felgen leichter zu reinigen als nasslackierte Felgen. Wasser und ein geeigneter Felgenreiniger sind in den meisten Fällen ausreichend, um sie sauber zu halten.

Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel, die den frischen Lack angreifen könnten, und setzen Sie stattdessen auf sanfte Produkte und regelmäßige Reinigung.

Die Investition in eine Lackierung sollte daher auch immer eine Investition in die Pflege beinhalten. Durch die richtige Pflege bleibt der Glanz Ihre Felgen länger erhalten.